Minderwertigkeitskomplexe schneller überwinden
Von Zeit zu Zeit fühlt sich jeder von uns nicht gut genug. Solche Gefühle sind jedoch ein normaler Bestandteil unserer persönlichen Entwicklung. Schließlich sind wir keine Superhelden und stoßen gelegentlich an unsere Grenzen. Durch solche Erfahrungen lernen wir, unsere Fähigkeiten zu erkennen und einzuschätzen, was uns ermöglicht, uns weiterzuentwickeln. In solchen Fällen müssen wir uns nicht damit beschäftigen, wie wir Minderwertigkeitskomplexe überwinden können.
Ein Problem entsteht erst dann, wenn wir nur noch unsere Schwächen sehen und unsere Stärken vollständig ausblenden.
Wenn solche Gedanken zu häufig auftreten, oder sogar dauerhaft präsent sind, könnten wir tatsächlich an Minderwertigkeitskomplexen leiden.
Wie so oft liegen die Wurzeln für Minderwertigkeitskomplexe in der Kindheit. Als Kinder bemerken wir natürlich in vielen Dingen, dass wir weniger erfahren sind als ältere Geschwister oder unsere Eltern. Dies dient als Ansporn, Neues zu lernen und uns weiterzuentwickeln.
Etwas völlig anderes ist es jedoch, wenn wir als Kinder immer wieder hören, dass wir etwas nicht können, dass wir Fehler machen oder dass wir bestimmte Dinge nie lernen werden. Solche Feedbacks können sich in der Tat tief in unser Unterbewusstsein einprägen.
Je öfter wir von anderen herabgesetzt werden, desto mehr beginnen wir selbst daran zu glauben.
Kränkungen bilden oft den Nährboden für Minderwertigkeitskomplexe. Sie können auch im Erwachsenenalter auftreten, beispielsweise nach einer Trennung oder dem Verlust des Arbeitsplatzes. Auch Lebensphasen wie die Pubertät oder eine Midlife-Crisis können dazu führen, dass das Selbstvertrauen zusammenbricht.
Aber keine Sorge, man kann Minderwertigkeitskomplexe überwinden. Vielleicht helfen dir ja folgende sechs Tipps.
6 Empfehlungen, um Minderwertigkeitskomplexe zu überwinden
1. Akzeptiere deine Schwächen
Es ist wichtig zu erkennen, dass niemand perfekt ist und dass Schwächen ein natürlicher Bestandteil des Menschseins sind. Indem du deine Schwächen akzeptierst, anstatt gegen sie anzukämpfen oder sie zu verbergen, ermöglichst du dir selbst eine authentische Selbstwahrnehmung.
Selbstbewusste Menschen können nicht nur über ihre Schwächen sprechen, sondern sie auch vollumfänglich anerkennen, ohne sich dadurch minderwertig zu fühlen. Indem du deine Schwächen verstehst und akzeptierst, kannst du an ihnen arbeiten oder sie sogar in Stärken umzuwandeln.
2. Notiere deine Stärken
Es ist leicht, sich auf seine Schwächen zu konzentrieren und die eigenen Stärken zu übersehen. Umgekehrt erfordert das schon etwas mehr Konzentration. Nimm dir deshalb etwas Zeit, um deine Stärken zu reflektieren und aufzuschreiben. So kannst du dein Selbstbewusstsein stärken und ein positiveres Selbstbild entwickeln.
Überlege, welche Herausforderungen du bereits gemeistert hast, welche Fähigkeiten und Eigenschaften dich auszeichnen und welche Erfolge du bereits erzielt hast. Das Aufschreiben dieser Punkte hilft dir dabei, dir bewusst zu machen, wie vielfältig und wertvoll deine Stärken sind (siehe auch mein Artikel: www.tagebuch-schreiben.com).
3. Finde den Mut, auch Fehler zu machen
Oftmals hindern uns Ängste und Selbstzweifel daran, neue Herausforderungen anzunehmen oder Risiken einzugehen. Doch nur durch das Überwinden dieser Ängste und das Zulassen von Fehlern können wir persönlich wachsen und uns weiterentwickeln. Fehler sind ein natürlicher Teil des Lernprozesses und bieten die Möglichkeit, aus ihnen zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen.
Indem du den Mut findest, möglicherweise Fehler zu machen, erweiterst du deinen Handlungsspielraum und entdeckst neue Möglichkeiten für persönliches Wachstum und Erfolg.
4. Sei zu dir freundlich
Unser innerer Kritiker kann uns oft daran hindern, unser volles Potenzial auszuschöpfen, indem er uns mit negativen Gedanken und Selbstzweifeln belastet. Indem du deine negativen Glaubenssätze identifizierst und bewusst gegen positive Überzeugungen austauschst, kannst du dein Selbstbewusstsein stärken und ein positiveres Selbstbild entwickeln.
Anstatt dich selbst zu kritisieren und zu limitieren, ermutige dich selbst und stärke dein Selbstvertrauen durch positive Selbstgespräche und Affirmationen.
5. Umgib dich mit den richtigen Leuten
Unser soziales Umfeld kann einen erheblichen Einfluss auf unser Selbstwertgefühl und unser Selbstbewusstsein haben. Suche daher bewusst die Gesellschaft von Menschen, die dich unterstützen, dich ermutigen und deine Stärken erkennen. Vermeide dagegen Personen, die dich ständig verunsichern, kritisieren oder klein machen.
Indem du dich mit positiven und unterstützenden Menschen umgibst, kannst du dein Selbstwertgefühl stärken und dich ermutigt fühlen, dein volles Potenzial zu entfalten.
6. Sei geduldig
Die Überwindung von Minderwertigkeitskomplexen ist ein Prozess der Persönlichkeitsentwicklung, der Zeit, Geduld und Übung erfordert. Sei daher geduldig mit dir selbst und erkenne an, dass Veränderungen nicht über Nacht geschehen. Bleibe beharrlich in deinem Bestreben, dein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu stärken, und lasse dich nicht von Rückschlägen entmutigen.
Nimm dir Zeit, dich selbst besser kennenzulernen. Wenn du an dir arbeitest, kannst du langfristig positive Veränderungen in deinem Leben bewirken und ein erfüllteres und selbstbewussteres Leben führen.
Viel Erfolg bei deinen Bemühungen!
Luca Rohleder, Buchautor und Gründer des NETZWERKs GLÜCKLICHER LEBEN
Weitere Quellen zum Thema:
• www.swr.de/individualpsychologie
• www.therapie.de/selbstwertgefuehl
Luca Rohleder
DIE SUCHE NACH SINN
Eine Geschichte über Urvertrauen und Selbstliebe. Das polyamore Selbstfindungsabenteuer einer Wissenschaftsjournalistin.
ISBN 9783982303246
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