Lebensenergie: Atme ich richtig?
Es ist allgemein bekannt: Tiefes Durchatmen ist eine zuverlässige Methode, um in stressigen Situationen schnell Ruhe zu finden und sich innerhalb weniger Minuten zu entspannen. Dies gilt nicht nur für akute Stressmomente, sondern auch für den Alltag. Daher sollte sich jeder die Frage stellen „Atme ich richtig?“ Eine tiefe und korrekte Atmung bildet die Grundlage für ausreichende Lebensenergie.
„Atme ich tief genug, auch wenn ich nicht bewusst daran denke?“
Um ein Bewusstsein für die eigene Atmung zu entwickeln, lohnt es sich, regelmäßiges Atemtraining zu praktizieren.
Wenn wir nicht richtig ausatmen, behalten wir zu viel CO2 im Körper. Der umgekehrte Fall gilt ebenso: Jedes Mail, wenn ich richtig einatme, gelangt genug Sauerstoff ins Blut, der dann zu den Zellen transportiert werden kann. Eine effektive Ein- und Ausatmung unterstützt zudem den Abtransport von Giftstoffen.
Die meisten Menschen atmen jedoch zu schnell, zu flach und zu kurz. In stressigen Situationen wird die Atmung hektisch, bei Aufregung tritt Schnappatmung auf – keine optimalen Voraussetzungen für eine optimale Sauerstoffversorgung.
Welche Auswirkungen hat eine korrekte Atmung?
Die richtige Atmung kann durch regelmäßiges Training der Lungenfunktion gefördert werden. Dies kann enorme Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben:
- Das Training der Atmung fördert die Entspannung.
- Das vegetative Nervensystem wird beruhigt.
- Diffuse Müdigkeit verschwindet.
- Stress und Nervosität reduzieren sich.
- Der Puls wird langsamer.
- Oft lassen auch Verspannungen und Schmerzen nach.
- Dem Körper steht grundsätzlich mehr Lebensenergie zur Verfügung.
Vier Atemübungen für den Alltag
Atemtechniken sind die Wunderwaffe für alle Lebenslagen, da man jederzeit und überall atmen kann. Bist du nervös vor einem Vortrag? Dann atme. Wächst dir die Arbeit über den Kopf? Dann atme. Leidest du unter Verspannungen? Auch dann: Atme.
Hier sind einige einfache Atemübungen, die du bequem zu Hause durchführen kannst:
1. 4-7-1-1- Atmung
Die Zahlen 4711 können ab sofort als deine Notfallnummer dienen, da sie in jeder Situation als schnelle Entspannungsübung genutzt werden kann. Atme 4 Sekunden lang ein, 7 Sekunden lang aus, und wiederhole dies 11-mal. Die langgezogene intensive Ausatmung bringt dich schnell zur Ruhe.
2. Bauch- und Brustatmung
Viele Menschen atmen zu flach und füllen nur den oberen Teil des Brustkorbs mit Luft. Ein tiefer Atemzug sollte jedoch den gesamten Bauchraum füllen. Diese Unterscheidung lässt sich am besten im Liegen auf dem Rücken erlernen.
Lege deine Hände locker rechts und links auf den Brustkorb und spüre, wie sich dieser mit jedem Einatmen weitet. Nach 5 Atemzügen wechsle zur Bauchatmung. Lege deine Hände entspannt auf den Bauch und fülle den Bauchraum mit jedem Einatmen mit Luft. Wechsle nach weiteren 5 Atemzügen zurück zur Brustatmung, dann wieder zur Bauchatmung. Wiederhole diesen Wechsel mehrmals.
Diese Übung eignet sich besonders morgens nach dem Aufwachen oder abends vor dem Einschlafen im Liegen.
3. Wechselatmung
Diese Atemtechnik aus Indien, oft als Pranayama beim Yoga praktiziert, geht folgendermaßen vor: Setze dich aufrecht auf einen Stuhl oder den Boden und schließe die Augen. Der Daumen der rechten Hand verschließt das rechte Nasenloch. Atme tief durch das linke Nasenloch ein, halte den Atem kurz an, verschließe mit dem Ringfinger das linke Nasenloch und atme durch das rechte Nasenloch aus. Atme rechts wieder ein, mache eine kurze Atempause, verschließe das rechte Nasenloch mit dem Daumen und atme links aus. Wiederhole dies 10-mal.
4. Quadrat-Atmung
Bei dieser Atemübung, auch als Box Breathing bekannt, stellst du dir ein Quadrat vor, dessen Seiten jeweils gleich lang sind. Die Ein- und Ausatmung sowie die Atempausen sind jeweils 4 Sekunden lang. Das bedeutet: Atme 4 Sekunden lang durch die Nase ein, halte den Atem 4 Sekunden lang an, atme dann 4 Sekunden lang aus und warte weitere 4 Sekunden bis zur nächsten Einatmung. Stelle dir dabei immer eine Seite des Quadrats vor, an der du sozusagen entlang atmest. Wiederhole dies 10-mal.
Je häufiger du übst, desto mehr trainierst du deine Atmung.
Nach einer Weile wirst du auch unbewusst tiefer ein- und ausatmen. Erinnere dich besonders beim längeren Sitzen am Schreibtisch, im Auto oder zu Hause auf dem Sofa daran, deinen Atem in den Bauch fließen zu lassen. Im Sitzen nutzen wir oft nicht das volle Lungenvolumen und reduzieren dadurch die Sauerstoffversorgung des Körpers.
Schon allein durch dreimaliges tiefes Ein- und Ausatmen, bei dem du alle Anspannung mit der Ausatmung abgibst, wirst du sofort die entspannende Wirkung spüren.
Probiere es daher aus und arbeite bewusst an deiner Atmung.
Fazit
Eine bewusste und korrekte Atmung ist entscheidend für die Lebensenergie. Regelmäßiges Atemtraining fördert nicht nur die Entspannung, sondern verbessert auch die Sauerstoffversorgung von Körper und Gehirn.
Die vorgestellten Atemübungen bieten effektive Möglichkeiten, diese Fähigkeiten zu entwickeln und in den Alltag zu integrieren.
Indem du dich regelmäßig auf deine Atmung konzentrierst, wirst du nicht nur Stresssituationen besser bewältigen, sondern auch insgesamt mehr Wohlbefinden und Energie erleben.
Luca Rohleder, Herausgeber der LUCA TAGEBÜCHER
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