5 Impulse: Was macht mich wirklich glücklich?

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Glück ist ein komplexer Zustand des inneren Gleichgewichts und der Zufriedenheit, der sich aus verschiedenen Quellen speist. Glück kann in den kleinen Momenten des Alltags liegen – einem warmen Lächeln, einem guten Gespräch oder einem Moment der Stille. Es kann aber auch in größeren Lebensbereichen wie Beziehungen, beruflicher Erfüllung oder persönlichem Wachstum gefunden werden. Doch welcher Lebensbereich macht mich wirklich glücklich? Und warum suchen die Menschen grundsätzlich nach dem Lebensglück?

Warum streben wir überhaupt nach Glück?

Das Streben nach Glück ist ein fundamentales Merkmal der menschlichen Natur. Es liegt in unserer Natur, nach einem Zustand der Zufriedenheit, Erfüllung und Freude zu suchen. Dieses Streben ist tief in unseren Instinkten und Emotionen verwurzelt. Die Antwort liegt also in der menschlichen Psyche.

Glückliche Menschen neigen dazu, gesünder zu sein, produktiver zu arbeiten und stabilere zwischenmenschliche Beziehungen zu haben.

Es ist ein intrinsischer Antrieb, der unser Handeln und unsere Entscheidungen beeinflusst.

Darüber hinaus ist das Streben nach Glück eng mit unserem Streben nach Sinn und Zweck verbunden. Wenn wir glücklich sind, fühlen wir uns oft erfüllt und sinnvoll in unserem Leben.

Glück gibt uns einen Sinn von Richtung und Bedeutung.

In einer Welt, die oft von Unsicherheit und Herausforderungen geprägt ist, ist das Streben nach persönlichem Glück ein Lichtblick, der uns antreibt und inspiriert. Es ist ein grundlegendes Bedürfnis, das uns als Menschen definiert und uns dazu motiviert, das Beste aus unserem Leben zu machen.

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Was macht uns wirklich glücklich?

Wer sein Glück allein an das Erreichen ehrgeiziger Ziele knüpft, riskiert, dass seine Zufriedenheit ständig aufgeschoben wird und er möglicherweise die schönen Momente im Hier und Jetzt übersieht. Tatsächlich ist es schon lange bekannt, dass der Weg zum Ziel selbst von großer Bedeutung ist.

Oft sind unsere Ziele lediglich Indikatoren für vorhandene Defizite

Beim Streben nach Zielen fixieren wir uns im Übermaß auf das, was uns angeblich noch zum Glück fehlt. Hinzu kommt die Möglichkeit, dass wir unsere Ziele verfehlen, was unser Selbstwertgefühl beeinträchtigen könnte. Oder wir erleben Enttäuschung, wenn das Erreichen unserer Ziele nicht die erwartete Erfüllung bringt.

Es kann vorkommen, dass wir all unsere Ziele erreichen und dennoch nicht glücklich sind.

Edward Diener, ein US-amerikanischer Forscher auf dem Gebiet des Wohlbefindens und Glücks, hat in seinen Studien die wichtigsten Herausforderungen bei der Suche nach Glück identifiziert. Er argumentiert, dass wir oft nicht wissen, was uns wirklich glücklich macht und was zu einem erfüllten Leben gehört.

Wir suchen das Glück oft in großen, aber seltenen Ereignissen, anstatt im Kleinen und Alltäglichen.

Bereits im antiken Griechenland widmete man sich der Thematik des Glücks. Platon interpretierte Glück als das harmonische Gleichgewicht zwischen rationaler Einsicht, Willenskraft und individuellen Begierden. Aristoteles hingegen sah die Verwirklichung des Glücks im Streben nach Selbstentfaltung und persönlicher Erfüllung.

In der modernen Forschung wird zunehmend anerkannt, dass sowohl flüchtige positive Emotionen als auch eine anhaltende, tiefgehende Lebenszufriedenheit unser Verständnis von Glück prägen. Dies umfasst ebenso die Suche nach persönlicher Bedeutung sowie die Entfaltung des individuellen Potenzials.

Quelle: www.dgpp-online.de/edward-f.-diener

3 Glücksfaktoren

Die kalifornische Forscherin und Professorin Dr. Sonja Lyuobmisrky konnte in ihren Forschungsarbeiten herausfinden, dass sich das persönliche Wohlbefinden aus 3 wichtigen Faktoren zusammensetzt:

  1. Persönlicher Einsatz
  2. Genetischen Veranlagung
  3. Lebensumstände

Die Beschaffenheit unseres Glücks findet eine bemerkenswerte Verankerung in genetischen Faktoren, die tatsächlich einen Anteil von 50% an unserem persönlichen Glücksniveau ausmachen. Diese Erkenntnis deutet darauf hin, dass die Hälfte unseres subjektiven Wohlbefindens relativ konstant bleibt. Möglicherweise sind dir Personen bekannt, die eine Neigung zu einem eher glücklichen und optimistischen oder einem eher unglücklichen und pessimistischen Gemütszustand zeigen. Von Interesse ist hierbei, dass Forschungsergebnisse ebenfalls Folgendes verdeutlichen:

Lediglich 10% unseres individuellen Glücksempfindens ist von äußeren Lebensumständen wie Beruf, Einkommen, Familienstand und kulturellem Hintergrund abhängig.

Beobachtungen zeigen, dass selbst Ereignisse von außergewöhnlicher Tragweite, sei es ein Lottogewinn oder eine schwere Erkrankung, nach einigen Jahren des Erlebens von extremem Glück oder Unglück dazu tendieren, das persönliche Glücksniveau wieder auf das vorherige Maß zurückzuführen. Die Erkenntnis, dass unsere Lebensumstände lediglich einen vergleichsweisen geringen Einfluss von 10% auf unser Wohlbefinden haben, wird umso faszinierender angesichts der Tatsache, dass noch 40% übrigbleiben, die bisher unerklärt sind.

Quelle: www.dgpp-online.de/sonja-lyubomirsky

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Können wir selbst unser Glück herbeiführen?

Laut Lyubomirsky können wir also rund 40% unseres Glücks oder Wohlbefindens unseren frei gewählten Freizeitaktivitäten zuschreiben. Das bedeutet, dass wir fast die Hälfte unseres Glückes selbst beeinflussen können.

  • Triffst du zum Beispiel Freunde, widmest dich deinen Hobbys oder betreibst du eine Sportart, die dir Freude bereitet?
  • Verbringst du deine Freizeit mit Aktivitäten, die dich erfüllen und zu deinem Glück beitragen?
  • Engagierst du dich intensiv in diesen Aktivitäten?
  • Lebst du entsprechend deiner persönlichen Werte wie Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Ehrlichkeit und Dankbarkeit?

Da das Glücksempfinden stark individuell ist, betont Lyubomirsky die Bedeutung einer guten Passung zwischen deiner Persönlichkeit und den von dir gewählten Freizeitaktivitäten.

sind andere glücklicher als ich?

Verschiedene Forschungsteams haben die Eigenschaften einer „glücklichen Persönlichkeit“ untersucht und sich gefragt, was glückliche Menschen auszeichnet und wie sie sich möglicherweise von anderen unterscheiden. Eine Studie ergab, dass Personen, die angaben, sich glücklich zu fühlen, trotz unterschiedlicher Lebensumstände viele gemeinsame Merkmale aufwiesen.

Die glücklichen Menschen waren tendenziell verträglicher, anpassungsfähiger und weniger ängstlich als ihre unglücklichen Gegenstücke.

Des Weiteren pflegten sie stabilere soziale Beziehungen, erlebten häufiger positive Ereignisse mit höherer Intensität und suchten verstärkt nach einem Sinn im Leben im Vergleich zu denjenigen, die sich als unglücklich beschrieben. Zusätzlich legten sie mehr Wert auf Dankbarkeit und Güte, schätzten Freundlichkeiten und Gefallen mehr. Interessanterweise interpretierten sie Ereignisse anders:

Glückliche Menschen fokussieren sich mehr auf positive Ereignisse, erinnern sich besser daran, grübeln weniger über negative Ereignisse und sind weniger anfällig für soziale Vergleiche.

Ihre Leistung maßen sie an ihrem eigenen Standard und nicht an dem einer anderen Personen.

5 Impulse, was dich wirklich glücklich macht

1. Konzentriere dich auf deine Stärken

Notiere deine Stärken auf ein Blatt und stelle dir folgende Frage: Wie kannst du sie tagtäglich sinnvoll nutzen? Ob im Alltag oder im Beruf.

  • Was uns anregt und uns das Gefühl gibt, etwas Sinnvolles zu tun, kann zu mehr Zufriedenheit und Glück führen.

2. Fokussiere dich auf den Alltag

Zum Beispiel durch Selbstfürsorge, indem du dir jeden Tag etwas Gutes tust. Stelle dir im Vorfeld folgende Fragen:

  • Was macht dir wirklich Spaß?
  • Was sind deine Bedürfnisse (eher Ruhe & Intimität oder Geselligkeit & Abwechslung)?
  • Wobei spürst du Glücksgefühle im Körper?

Beim Beantworten der Fragen solltest du nach innen schauen und auch die Bereitschaft haben, Neues auszuprobieren – sei es vollkommen Neues oder etwas Neues innerhalb einer bestimmten Kategorie.

Zum Beispiel könntest du, wenn du gerne in Museen gehst, regelmäßiger eines besuchen. Oder, wenn du gerne in einem Café sitzt, jede Woche einmal ein anderes ausprobieren. Oftmals entdecken wir Glücksmomente, wenn wir uns auf Neues einlassen.

Sobald du herausgefunden hast, was dich glücklich macht, ist es wichtig, diese Aktivitäten bewusst in deinen Alltag zu integrieren.

Oftmals ist es eine Herausforderung, diese glücklichen Momente in unserem hektischen Alltag zu verankern. Wenn wir zu viele Ausnahmen für vermeintlich wichtigere Dinge machen, vernachlässigen wir unsere eigene Zufriedenheit. Daher ist es entscheidend sicherzustellen, dass das Vernachlässigen der Dinge, die uns glücklich machen, nicht zur Gewohnheit wird. Vielmehr muss es zur Gewohnheit werden, die glücklichen Momente in unseren Alltag zu integrieren.

3. Soziale Beziehungen

Der Mensch ist ein soziales Wesen, und Studien haben gezeigt, dass der Schmerz der sozialen Isolation physischen Schmerzen ähnelt. Die Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen fördert Kooperation, Hilfsbereitschaft und gegenseitige Unterstützung.

4. Achtsamkeit und Dankbarkeit

Dies kann dazu führen, die positiven Aspekte bewusster wahrzunehmen und ein Gefühl der Zufriedenheit zu fördern. Achte darauf, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein, indem du deine fünf Sinne nutzt, um deine Umgebung wahrzunehmen und deine Empfindungen ohne Bewertung zu akzeptieren und zu beschreiben.

Als Ausdruck von Dankbarkeit kannst du jeden Morgen oder Abend drei Dinge aufschreiben, für die du dankbar bist (siehe mein Blogartikel: „14 Gründe, warum Journaling dein Leben bereichert“).

5. Unterstützung suchen

Fühlst du dich momentan unglücklich oder im Übermaß belastet? Dann suche dir Hilfe! Es gibt zahlreiche Coachs und Therapeuten, die sich mit dem Glücklicherwerden intensiv beschäftigen (siehe zum Beispiel: https://gluecklicherleben-netzwerk.com/coachs-therapeuten-fortbildungen)

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Fazit

Nimm dein Glück selbst in die Hand. Versuche es nicht von den Umständen abhängig zu machen, sondern bringe das Glück in deine jetzigen Umstände. Glücklicher zu werden, beginnt in dir und du hast es zu 40% selbst in der Hand.

Was kannst du heute tun, um dich glücklich zu fühlen?

Luca Rohleder, Autor von:


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Das LUCA DANKBARKEITSTAGEBUCH für mehr Lebensfreude und Glücksgefühle – mit Affirmationen und Fragestellungen.
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