Der Schlüssel, um an den Menschen nicht zu verzweifeln

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Viele haben manchmal den Eindruck, dass die Welt aus den Fugen geraten ist. Manche behaupten sogar, dass ein Teil unserer weltweiten Elite Welt förmlich verrückt geworden ist. Schnell spürt man einen inneren Groll über den Zustand der Welt. Doch dagegen gibt es ein Mittel. Der Schlüssel, um nicht an den Menschen zu verzweifeln, liegt im Verständnis der Einfachheit ihrer inneren Antriebe.

In unserem äußerst vielschichtigen und facettenreichen Leben durchzieht ein gemeinsamer innerer Antrieb alle Menschen, auch wenn er sich in einer Vielzahl von Ausdrucksformen zeigt.

Einige von uns eifern ehrgeizig beruflichen Karrieren nach, um den Gipfel des beruflichen Erfolgs zu erreichen und die Pfade finanzieller Stabilität zu beschreiten. Andere hingegen finden ihre wahre Erfüllung in einem schlichten und minimalistischen Lebensstil, der den Ballast materieller Besitztümer abstreift. Nicht zu vergessen sind jene, die bedingungslos ihre Zeit und Energie ihrer Familie und der fürsorglichen Unterstützung ihrer Nächsten widmen.

Ferner existieren Menschen, deren Herz für Abenteuer und Entdeckungen schlägt: Sie durchstreifen die Welt, um neue Erfahrungen zu machen und verborgene Winkel zu erkunden. Ganz zu schweigen von der umfangreichen Anzahl derer, die leidenschaftlich soziale oder ökologische Anliegen vorantreiben und damit ihren Beitrag zur positiven Veränderung der Gesellschaft leisten möchten.

Ganz gleich, welchen individuellen Lebenspfad wir wählen oder welche spezifischen Lebensziele wir anpeilen, so vereint uns letzten Endes doch eine elementare Sehnsucht:

Die Suche nach Wegen, um sich besser zu fühlen.

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Diese universelle und tief in uns verankerte Bestrebung nach Wohlergehen bildet das Fundament unseres Menschseins. Sie agiert als unaufhörlicher innerer Antrieb, der unsere Entscheidungen und Handlungen lenkt, selbst wenn diese äußerlich betrachtet eine beträchtliche Bandbreite abdecken.

Es erweist sich als essenziell zu erkennen, dass unser Streben nach persönlicher Verbesserung nicht aus egoistischen Motiven entspringt. Ganz im Gegenteil: Es fungiert als der evolutionäre Motor, der jeden Homo sapiens, vielleicht sogar jedes Lebewesen, antreibt.

In all unseren individuellen Lebensentwürfen und Bestrebungen verbirgt sich daher eine gemeinsame Essenz.

Das Streben nach einem erhöhten Maß an emotionaler, geistiger und materieller Lebensqualität fungiert als verbindendes Element zwischen sämtlichen Bewohnern dieser Erde. Wenn du das nächste Mal auf einen Menschen triffst, der dir aufgrund seiner exzentrischen Ansichten oder unkonventionellen Pfade seltsam erscheint – sei es ein Extremist, ein Idealist oder jemand anderer –, erinnere dich daran, dass im tiefsten Kern seiner inneren Motivation nur geringfügige Unterschiede zu deinem eigenen Dasein existieren. Er hegt den gleichen Wunsch wie du:

Das tiefe Verlangen, sich innerlich besser zu fühlen!

Damit muss man noch lange nicht alles gutheißen, was in der Welt geschieht oder was Menschen tun. Aber es ist der erste Schritt, um zu verstehen. Erst wenn ich mir des inneren Antriebs meines Gegenübers bewusst werde, erst dann verstricke ich mich nicht in meine eigenen Emotionen. Erst dann kann ich mich mit Fehlentwicklungen sachlich auseinandersetzen, ohne mich in Wut, Verzweiflung oder Resignation zu verlieren.

Ein Klimaaktivist, der dem Fanatismus verfallen ist, versucht in erster Linie seine innere Leere zu überwinden und erst in zweiter Linie die Welt zu retten.

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Selbst ein Fanatiker ist immer tief davon überzeugt, dass er Gutes tut oder die Welt rettet, ohne sich dabei darüber bewusst zu sein, dass er in allerletzter Konsequenz nur danach strebt, wonach alle streben: Sich endlich besser fühlen zu wollen!

Sich in die Lage des anderen zu versetzen und aus seiner Perspektive etwas zu sehen, schützt uns vor innerem Groll und vor allem vor Hass.

Die Menschen sind nicht von Grund auf böse. Jeder versucht lediglich, seine innere Verzweiflung und sein eigenes Leid zu überwinden. Wer dies begreift, wird zwar weiterhin fragwürdige Handlungen anderer vehement verurteilen oder sogar Gegenmaßnahmen ergreifen, aber er wird niemals sein inneres Gleichgewicht verlieren.

Nimm dir einen Moment, um dein eigenes Leben zu hinterfragen – auch die Handlungen, auf die du heute nicht gerade stolz bist. Du wirst feststellen, dass es letztlich schon immer nur um eines ging:

DU WOLLTEST DICH NUR BESSER FÜHLEN!

Luca Rohleder, Autor von DIE SUCHE NACH SINN

Die Suche nach Sinn, Buchcover

Luca Rohleder
DIE SUCHE NACH SINN
Eine Geschichte über Urvertrauen und Selbstliebe. Das polyamore Selbstfindungsabenteuer einer Wissenschaftsjournalistin.
ISBN 9783982303246
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4 Kommentare

  1. Das ist eine klare Aussage.
    Dennoch… Wie gehen wir mit Menschen um, die manipulieren, ausbeuten, bedrohen, Krieg a Zetteln…???

    1. Ich befürchte, dass es solche Menschen schon immer gab, sie es gibt und sie es auch immer geben wird. Ich selbst bin da ratlos, solche Menschen werden niemals aussterben …

  2. Ja, ich denke auch, dass das wirklich so ist.
    Ich „ brauche“ das „ In – Beziehung- Sein / Bleiben“ mit meinen Töchtern, um „ Glück“ zu fühlen. ( … um mich „ gut zu fühlen“)
    Vielleicht geht es um „ Lebensträume“ , die sich „ verankert“ haben.
    Danke in jedem Fall für die schönen Impulse.

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